Vorab ein kleiner Hinweis zum Anschauen der Fotos

Auf dieser Seite habe ich die Fotos als „Slider“ für jede Etappe einzeln dargestellt. Klickt man in den Slider hinein, wird eine, aus meiner Sicht, schön animierte „Dia-Show“ der gesamten Radlreise sichtbar.

1. Etappe: Von Dresden nach Strehla

23. Juni: Tagesdistanz: 72 km, Gesamtdistanz 72 km.

Gleich auf der ersten Etappe setzte mir heute kräftiger Gegenwind zu. Aber nach dem bisherigen Verlauf des Frühlings will ich nicht meckern. Oder na ja, nur ein bisschen.

Die Strecke hat gehalten, was mir die Elberadlweg-Fans versprochen haben. Aue an Aue. Fast die komplette Etappe bin ich durch Wiesen gefahren. Bunt blühend. Die Landschaft sieht aus wie ein unendlicher grüner Teppich mit etwas Fluss dazwischen.
  • Dresden verabschiedet mich …

2. Etappe: Von Strehla nach Bad Schmiedeberg

24. Juni: Tagesdistanz: 80 km, Gesamtdistanz: 152 km.

Heute bin ich erst um 18:00h am Campingplatz angekommen. Die Elberadler sind mindestens so kommunikativ wie die „Kerchebollebacher“. Erst wollten sie mich heute Morgen nicht losfahren lassen und dann hat mich unterwegs, bei gefühlt jeder Trinkpause, jemand angesprochen und gefragt wo es denn hingeht. Echt nett alle hier. Einmal ist ein Rennradler 15 km mitgefahren obwohl er sich ursprünglich eine ganz andere Richtung vorgenommen hatte. 👍🖖

Die blühenden Wiesen haben sich heute leider verabschiedet. Dafür hat sich auch der Wind verabschiedet. Eingetauscht habe ich sie in ganz viele kleine bäuerliche Dörfer mit viel „DDR-Charme“. Allerdings sehen die Äcker aus wie in Bayern.
  • Gleich nach dem Start gibt’s die erste Fährfahrt meiner diesjährigen Radlreise.

3. Etappe: Von Bad-Schmiedeberg nach Wittenberg

25. Juni: Tagesdistanz: 40 km, Gesamtdistanz: 192 km.

Heute ging es durch endlose Moorlandschaften. Selbst die kleinen Dörfer gab es nicht mehr. Die Etappe war kurz, und der Gegenwind hat sich wieder zurückgemeldet.

Heute Abend schaue ich mir, zusammen mit zwei anderen Radlern, die ich beim Eisessen kennengelernt habe, die Lutherstadt Wittenberg an.
  • Gleich hinter Bad-Schmiedeberg gibts mein erstes Moorfoto.

Waschtag in der Lutherstadt Wittenberg

26. Juni:

  • Am besten ist es, den notwendigen Waschtag an einen sehenswerten Ort zu legen. Die Lutherstadt Wittenberg ist der Ort, der als Ausgangspunkt der Reformation gilt. Da ich schonmal hier nutze ich natürlich den Tag, um mich hier etwas umzuschauen.

4. Etappe: Von Wittenberg nach Aken.

27. Juni: Tagesdistanz: 64 km, Gesamtdistanz: 256 km.

Heute habe ich die bisher schönste Etappe erlebt. Gefühlt bin ich von Start bis Ziel nur durch einen nicht enden wollenden Park gefahren. Das Naturschutzgebiet Sachsen-Anhalt ist mit dem Radl wirklich sehr empfehlenswert.

Sorry, heute sind es ein paar mehr Bilder geworden. Das Aussortieren war heute wirklich sehr schwer.
  • Kurz nach Wittenberg geht es los mit einem schön angelegten Damm.

5. Etappe: Von Aken nach Schönebeck

28. Juni: Tagesdistanz: 53 km, Gesamtdistanz: 309 km.

„Gegenwind stärkt den Charakter“, heißt es in Radlerkreisen. Heute habe ich viel für einen stärkeren Charakter getan. Gott sei Dank gab es auf der Strecke einige Waldabschnitte. Das Fahren durch Laubbaumtunnel ist doppelt schön.

Ganz gegenteilig fühlt sich das Fahren auf dem Damm bei praller Sonne und einer steifen Brise von vorn an. Beides durfte ich heute genießen.
  • Ich komme immer mehr nach Norden. Die Heidelandschaften werden immer mehr.

6. Etappe: Von Schönebeck nach Niegripp

29. Juni: Tagesdistanz: 50 km, Gesamtdistanz: 359 km.

Magdeburg ist eine schöne Stadt. Sie ist Regierungssitz, hat einen Dom und auch einige große herrschaftliche Häuser. Der Künstler, Herr Hundertwasser, hat auch hier gewirkt. Ein guter Platz zur Mittagseinkehr mit Eis. Danach kommt allerdings viel Einöde mit unendlich weiten Getreidefeldern.

Mein Übernachtungsplatz am Niegripper See entschädigt mich ein bisschen für den anstrengenden und heißen Tag.
  • Magdeburg empfängt mich mit einem ganzen Straßenzug dieser schönen Häuser ...

Waschtag am Niegripper-See

30. Juni:

  • Das Wetter war gestern und soll heute sehr unbeständig werden, also nutze ich die Gelegenheit und wasche.

7. Etappe: Von Niegripp nach Hassel

1. Juli: Tagesdistanz: 68 km, Gesamtdistanz: 427 km.

Heute war nicht mein Tag. Nachdem ich mal eine Regenlücke gefunden habe, um abzubauen, fahre ich los und habe nach wenigen 100 m einen Platten am Hinterrad. Nach der Reparatur ist es 13:00h und ich muss mich arg sputen, um meine geplante Etappe zu schaffen. Unterwegs immer mal wieder Regenschauer. Murphy meint es heute nicht gut mit mir.
  • Ohne Fährfahrt geht es auch heute nicht.

8. Etappe: Von Hassel nach Havelberg

2. Juli: Tagesdistanz: 34 km, Gesamtdistanz: 461 km.

Dauerregen und Kälte zwingen mich nach 2 Std. zum Abbruch. Die Regenkleidung hält leider nicht den ganzen Tag durch. Richtige Muse zum Fotografieren hat sich heute auch nicht eingestellt.
  • Dieser Weg könnte bei schönerem Wetter echt klasse sein.

9. Etappe: Von Havelberg nach Wittenberge

3. Juli: Tagesdistanz: 42 km, Gesamtdistanz: 503 km.

Heute bin ich trocken geblieben. 

Auf der zweiten Hälfte der gestrigen Etappe bin ich nun endgültig im Norden angekommen. Man grüßt sich mit „Moin“ und die Wälle entlang am Wasser heißen jetzt „Deich“. Die Landschaft ist flach und sandig.

Würde ich die Radlreise nochmal planen, würde ich sie flussaufwärts antreten. Ich würde mir noch einen Regenschirm auf den Rücken schnallen und den ganzen Weg nicht strampeln. Das wäre sehr nachhaltig.
  • Was mich meine Mutter früher gelehrt hat: 
    Im Allgäu gibt es die Milchkühe. Hier sind die Kaffeekühe beheimatet.

10. Etappe: Von Wittenberge nach Dömitz

4. Juli: Tagesdistanz: 50 km, Gesamtdistanz: 553 km.

Erkenntnis des Tages frei nach Goethe: „Wer radelt hier durch Sturm und Wind (und Regen), es ist der ThSch das dumme Rind“.

Nun ja, ich glaube, man kann sich auch an permanent schlechtes Wetter gewöhnen. Allerdings ist mir irgendwie die Muse zum Fotografieren abhandengekommen. Vielleicht verstecken sich auch die Motive etwas mehr bei diesem Wetter.

Die Gegend war heute doch arg dünn besiedelt. Gefühlt bin ich heute durch kein einziges Dorf gekommen. Nur auf dem Deich entlang. Und kein Eis weit und breit. 😕
  • Wittenberge verabschiedet sich.

11. Etappe: Von Dömitz nach Radegast

5. Juli: Tagesdistanz: 67 km, Gesamtdistanz: 620 km.

Heute bin ich trocken geblieben. Und ich meine daß man sich an den Gegenwind gewöhnen kann. Vielleicht ist auch mein Charakter mittlerweile etwas gestärkt. 😉

Der Streckenverlauf war heute durchaus abwechslungsreich. Weniger Deich mehr Wald. Hat Spaß gemacht.
  • Der heutige Tag begrüßt mich besser als die letzten Tage.

Waschtag in Radegast

6. Juli:

  • Hab nix mehr im Schrank.

12. Etappe: Von Radegast nach Hamburg

7. Juli: Tagesdistanz: 90 km, Gesamtdistanz: 710 km.

Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass hier überall der Begriff „Marsch …“ auftaucht. Marschland ist das Land, das in Urzeiten Schwemmland war und größtenteils auch heute noch wäre, wenn es keine Deiche gäbe. 

Hinter dem Deich ging es heute also wieder größtenteils durch das Marschland links und rechts der Elbe. 

Die dünne Bevölkerungsdichte ist für mich schon gewöhnungsbedürftig. Ich musste sage und schreibe 15 km radeln, um zu meinem Kaffee zu kommen. Die netten Marschbauern haben auch ein anderes Gefühl für Entfernungen. „Zum nächsten Bäcker ist’s gar nicht weit, nur 10 km“.
  • Ein schöner Marschhof verabschiedet mich aus Radegast.

13. Etappe: Von Hamburg nach Lübeck

8. Juli: Tagesdistanz: 65 km, Gesamtdistanz: 775 km.

Es ist heute so schönes Radlwetter. Daher habe ich mich entschieden, die Hansestadt Hamburg links liegenzulassen und gegen die Hansestadt Lübeck einzutauschen. Im Gegensatz zu Hamburg war ich dort noch nie. Also habe ich nun eine Extra-Etappe eingebaut.

Dadurch, dass diese heutige Etappe „frei geplant“ ist, ging es leider fast komplett parallel zur Bundesstraße auf Radweg. Große landschaftliche Eindrücke haben sich nicht geboten. Dafür waren die Ortschaften am Weg umso netter.
  • Der Hamburger Campingplatz liegt sehr nahe an der Stadt und trotzdem im Grünen. Zu spät habe ich daran gedacht, ein Foto zu machen. Dieses hier von der Einfahrt ist leider das einzige.

Sightseeing in Lübeck

9. Juli:

  • Mit dem Holstentor begrüßt mich die Altstadt.

14. Etappe: Von Lübeck nach Sehlendorf

10. Juli: Tagesdistanz: 69 km, Gesamtdistanz: 844 km.

Heute hatte ich die wohl abwechslungsreichste Etappe meiner diesjährigen Radlreise. Am Timmendorfer Strand habe ich zum ersten Mal das Meer gesehen. Und es hat geregnet. Dann ging es bei strahlendem Sonnenschein weiter durch eine wunderschöne und hügelige Feld-, Wald- und Wiesenlandschaft. Dazwischen fabelhafte kleine Ortschaften, die irgendwie aus der Zeit gefallen wirkten. Und mein Zelt habe ich heute am Meer aufgebaut.
  • Im mondänen Timmendorfer Strand steht ein Luxushotel neben dem anderen.

15. Etappe: Von Sehlendorf nach Puttgarden

11. Juli: Tagesdistanz: 67 km, Gesamtdistanz: 911 km.

Wie auf jeder Radlreise darf ich auch diesmal wieder von einer Improvisation berichten. Denn die Fehmarnsundbrücke ist eine Baustelle und nur noch für Autos passierbar. Der Radweg endete abrupt an der Ostsee mit einem Gesperrt-Schild. Kein Weg auf die Brücke erkennbar. Also umkehren. Passanten erklären mir, dass es wohl einen Shuttlebus für Fahrräder geben müsse. Haltestelle im letzten Ort vor der Brücke. Gar nicht weit. Nur 7,5 km zurück. Nach 1,5 Std. Rückfahrt mit Suche nach der Haltestelle geht es dann mit dem Shuttlebus über den Fehmarnsund nach Fehmarn. Dort angekommen muss ich dann eben mal schnell meinen Weg umplanen und weiter geht’s.

Ansonsten gab es wieder schöne Orte unterwegs zu sehen. Heiligenhafen zum Beispiel ist so einer.
  • Ganz in der Ferne verabschiedet mich der Campingplatz der letzten Nacht.

16. Etappe: Von Puttgarden nach Guldborg

12. Juli: Tagesdistanz: 60 km, Gesamtdistanz: 972 km.

Dänemark sagt „Hej“ zu mir. Auf der Fähre habe ich zwei junge Männer kennengelernt. Beide sind auch schon länger mit Bio-Bikes unterwegs und wollen ans Nordkap. Der eine komplett durch Norwegen. Der andere nimmt die Schwedenroute. Jeder hat nur 7 kg Gepäck dabei. Ich habe mich gefragt, wie das geht. 🧐
Die heutige Etappe war leider nicht so ergiebig an Erlebnissen. Nachdem die Fähre mich (und hunderte andere Personen) wieder ausgespuckt hat, ging es bedauerlicherweise nur parallel zur Hauptstraße und ziemlich monoton bis zum heutigen Etappenziel.
  • Ein Gruß aus dem riesigen Bauch der Fähre.

Schlechtwettertag in Guldborg

13. Juli:

  • Die Meteorologen hatten für heute Dauerregen angekündigt. Da fahre ich heute lieber erst gar nicht los. Vielleicht schaue ich mich mal in Guldborg um, wenn es eine Regenlücke gibt.

17. Etappe: Von Guldborg nach Moens Klint

14. Juli: Tagesdistanz: 79 km, Gesamtdistanz: 1050 km.

Der gestrige „Schlechtwettertag“ entpuppte sich als Irrtum der Meteorologen. Es gab zwei kleine Schauer. Ich hätte auch fahren können. In Sachen Regen habe ich ja schon schlimmeres erlebt auf dieser Radlreise.

Die heutige Etappe nenne ich mal die, „Brückenetappe“. Zwei lange Brücken, die Storstrømsbroen und die Dronning Alexandrines Bro brachten mich auf meiner Route nach Moens Klint auf der Insel Moen.

Ich muss schon sagen, das ist etwas Besonderes, mit Radl auf diesen langen und hohen Brücken übers Meer zu fahren. Man fühlt sich ganz klein und verloren. Zudem tat der starke Seitenwind sein Übriges.
  • Guldborg verabschiedet sich mit einem idyllischen Seerosenteich.

18. Etappe: Von Moens Klint nach Praesto

15. Juli: Tagesdistanz: 62 km, Gesamtdistanz: 1112 km.

Warum ich den Abstecher auf die Insel Moen gemacht habe, zeigt sich heute gleich zu Beginn der heutigen Etappe. Die vor 70 Mio. Jahren entstandenen Kreideklippen „Moens Klint“ waren das Highlight des Tages und haben mich sehr beeindruckt. Die Bilder geben nur ein kleines Gefühl dafür, wie schön die Natur sein kann.

Der Streckenverlauf war im Großen und Ganzen wie gestern, nur halt die umgekehrte Richtung. Moen ist zwar keine kleine Insel. Sie hat allerdings nur ca. 9.000 Einwohner, die im Prinzip von Landwirtschaft leben. Entsprechend besteht ein Großteil der Inselfläche aus Ackerlandschaft.
  • An Moens Klint gilt die Regel: „Wer was sehen will, muss erstmal klettern“.

Schlechtwettertag in Praesto

16. Juli:

  • So sieht es in Praesto aus. Ein bisschen verschlafen, aber nette Lokale und Cafés.

19. Tag: Von Præsto nach Køge

17. Juli: Tagesdistanz: 51 km, Gesamtdistanz: 1163 km.

Die heutige Etappe führte mir vor Augen, dass Dänemark überwiegend Agrarland ist und wie dünn es besiedelt ist. Außer an Start und Ziel bin ich durch keinen Ort durchgefahren. Bin fast verhungert. 😉

Die Landschaft war dennoch sehr abwechslungsreich. Alles dabei, Küste, Wald, Hügel und jede Menge andere Radlreisende. Alle haben sie mich freundlich gegrüßt. Wahrscheinlich haben sie sich gefreut, einem Artgenossen zu begegnen.
  • Præsto verabschiedet mich.

20. Etappe: Von Køge nach Kopenhagen

18. Juli: Tagesdistanz: 46 km, Gesamtdistanz: 1209 km.

Die heutige Tour ging größtenteils an der Küste vorbei. Viele Marinas mit hübschen Segelbooten und Yachten durfte ich im Vorbeifahren bestaunen. Je mehr ich mich Kopenhagen näherte, umso größer und aufwändiger wurden dann auch die Vorstadtvillen mit Blick aufs Meer.

So, heute war die letzte Etappe meiner diesjährigen Radlreise. 

Es ist schön im Norden. Die Landschaften, die Häuser, das Wetter, alles ist anders als ich es von meinen bisherigen Radlreisen gewohnt war. Viele neue Eindrücke habe ich für mich gewinnen können. Gut, dass ich das gemacht habe.
  • Køges Marktplatz sagt Servus.